Komplexe IT-Lösungen sind die große Herausforderung in IT-Projekten. Gute Kommunikation und Zusammenarbeit sind der Schlüssel für den Projekterfolg. Tipps zur Reduktion der Komplexität.
Komplexität in IT-Projekten
Hohe Komplexität bedeutet, dass Sie ein Projekt schwer planen können. Unentdeckte Abhängigkeiten zwischen den Bausteinen bringen immer wieder neue Probleme.
Folgende Faktoren beeinflussen die Komplexität:
Besonders der Einsatz von neuer Technologie und eine hohe Anzahl von Daten-Schnittstellen erhöhen die Komplexität. Beide bedeuten Entwicklungsarbeit, wobei der Aufwand und die technischen Probleme vorab oft nur grob abschätzbar sind.
Umgang mit Komplexität
Agile Methoden
Agile Methoden haben gemeinsam, dass Sie iterativ (in Phasen oder Sprints) vorgehen und die Lösung damit Stück für Stück zusammenbauen.
Dabei planen Sie jeweils nur die nächste Phase bzw. den nächsten Sprint genau und definieren dafür Ziele (Aufgaben, Inhalt).
Ein Grundprinzip ist auch, dass nach jeder Phase/Sprint eine einsetzbare (Teil-) Lösung vorhanden ist. Damit können Sie theoretisch das Projekt am Ende einer jeden Phase bzw. Sprints auch stoppen oder pausieren.
Für IT-Entwicklungsprojekte ist vor allem die Scrum Methode populär. Allgemeiner und nicht auf IT-Projekte beschränkt ist die Methode Design Thinking.
Tipps für agiles Projektmanagement finden Sie hier.
Weniger involvierte Parteien
Als Auftraggeber können Sie die Komplexität reduzieren, wenn Sie möglichst wenige bzw. nur einen Lieferanten mit der Implementierung beauftragen.
Einsatz bewährter Technologie
Der Einsatz bewährter Technologie hilft die Unsicherheiten im IT-Projekt zu reduzieren, da ausreichend Dokumentation und Erfahrung vorhanden sind.
Zentrale Koordination zu Daten-Schnittstellen
Es ist sinnvoll, die Koordination für alle Daten-Schnittstellen an einer Stelle zu bündeln:
- Sie als Auftraggeber übernehmen diese Aufgabe
- Sie übertragen diese Aufgabe einem kompetenten Lieferanten
Dieser Schnittstellen-Koordinator hat dafür zu sorgen, dass für alle Daten-Schnittstellen die
- Anforderungen eindeutig und vollständig definiert sind
- Implementierung im Zeitplan erfolgt (Abhängigkeiten)
- Daten-Schnittstellen vor dem Go-live ausführlich getestet werden
Gute Kommunikation und Zusammenarbeit
Komplexität bringt mit sich, dass manche Probleme erst im Laufe des Projekts sichtbar werden. Daher ist entscheidend, wie das Projektteam mit Problemen umgeht.
Gute Kommunikationskultur in der Zusammenarbeit hilft Ihnen dabei:
- Alle Projektbeteiligten sollten die Projektziele und das geplante Gesamtsystem kennen (Information Sharing)
- Laufende Information zum Status werden an alle Projektbeteiligten kommuniziert (Information Sharing)
- Alle Projektbeteiligten sollen aktiv auf erkannte Probleme hinweisen (Information Sharing und Kooperation)
- Alle Projektbeteiligten sollen die Bereitschaft mitbringen, gemeinsam an der Lösung eines Problems zu arbeiten (Kooperation)
- Die direkte Kommunikation zwischen den Projektbeteiligten soll gefördert werden (Vermeidung des Stille-Post-Effekts)
- Es muss geregelt sein, wer bei Streitigkeiten das letzte Wort hat (Führung)
Dafür hilft es, wenn Sie Projekt-Spielregeln mit dem Projektteam vereinbaren und diese im Projekthandbuch dokumentieren.
Einsatz von Assistenzsystemen (KI)
Um die Komplexität zu reduzieren werden in einigen Bereichen Assistenzsysteme verwendet, z.B:
- Augmented Reality
- Industrie 4.0 / Manufacturing Operations Management
- IT-Betriebsüberwachung
Für Projektmanagement gibt es meines Wissens sowas noch nicht, aber schauen wir das die Zukunft bringt.
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