Mit dem Einsatz von freier (Open Source) Software können Sie Lizenzkosten sparen und die Abhängigkeit vom Hersteller reduzieren. Was Sie dabei beachten sollten.

Was ist freie Software?

Die Begriffe „Freie Software“, „Free Software“ und „Open Source“ bedeuten:

  • Die Software darf von jedem verwendet werden
  • Der Quellcode ist öffentlich einsehbar
  • Änderungen an der Software sind erlaubt
  • Die Software darf an andere weitergegeben werden (z.B. als Bestandteil einer IT-Lösung)

Freie Software ist nicht unbedingt kostenlos, aber meistens ist diese lizenzkostenfrei und es gibt ergänzende, kostenpflichtige Services (z.B. für Support, Anpassungen, Online-Services).

Auch beim Einsatz von freier Software müssen Sie die Lizenzbedingungen beachten, wobei die Bestimmungen sehr unterschiedlich sein können. Achten Sie darauf, ob der kommerzielle Einsatz erlaubt ist und ob ggf. der gesamte Quellcode ihrer Lösung veröffentlicht werden muss. Eine Übersicht zu üblichen Lizenzmodellen finden Sie auf dieser Seite. Die rechtlichen Risiken werden auch in diesem Beitrag erläutert.

Die Vor- und Nachteile von freier Software

Für freie Software spricht:

  • Typischerweise keine Lizenzkosten
  • Reduktion der Abhängigkeit vom Softwarehersteller
  • Die Software kann im Quellcode eingesehen werden
  • Die Software kann an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden

Argumente dagegen sind:

  • Freie Software ist oft exotisch und die Kompatibilität mit kommerziellen Produkten ist begrenzt.
    • Das bedeutet in der Praxis, dass zumindest auf einigen Arbeitsplätzen die typischen kommerziellen Produkte nach wie vor benötigt werden.
  • Sie sparen sich deshalb nicht den Support
    • Ggf. müssen Sie Softwarefehler mit eigenen Programmierern beheben bzw. Änderungen von einem Support-Partner durchführen lassen
  • Eine geringe Verbreitung der Software führt zu geringer Dynamik in der Softwareentwicklung
    • Ohne laufende Weiterentwicklung kann eine Software schnell veralten

Fazit

  • Das größte Plus von freier Software ist die Reduktion der Abhängigkeit vom Hersteller.
  • Eine relevante Kostenersparnis können Sie nur dann erwarten, wenn die freie Software anstatt der kommerziellen Software (auf vielen Arbeitsplätzen) eingesetzt wird.
  • Freie Software kann eine tolle Ausgangsbasis für eine individuelle Softwarelösung sein.

Freie Software auswählen

Vorgangsweise

Um die passende Software zu finden, orientieren Sie am besten am Beitrag IT-Implementierung Step-by-Step.

Die Vorgangsweise unterscheidet sich dabei nicht für kommerzielle und Open-Source-Software, jedoch können Sie eine Anforderung für „freie Software“ in Ihren Katalog aufnehmen, um das Angebot einzuschränken.

Für die Marktrecherche nutzen Sie am besten eine Internet-Suche nach „open source“ bzw. Verzeichnisse wie das bei Wikipedia.

Entscheidungskriterien

Die meisten KMU orientieren sich bei der Auswahl von Software nicht daran, ob Open-Source-Software oder ein kommerzielles Produkt angeboten wird. Entscheidend ist die Leistung der angeboten IT-Lösung im Vergleich zu den Kosten. Betrachten Sie dabei jedoch die Gesamtkosten der Lösung über den ganzen Betriebszeitraum und nicht nur die Anschaffungskosten (siehe Business Case erstellen).

Besondere Anforderungen wie die Unabhängigkeit vom Hersteller bzw. die Möglichkeit der Weiterentwicklung der Software sind die Ausnahme und würden Open-Source Produkte klar bevorzugen.

Freie Software im IT-Betrieb

Beim Einsatz von freier Software müssen Sie sich selbst um die Software-Wartung kümmern, um den sicheren IT-Betrieb gewährleisten zu können:

  1. Anwender-Support, Analyse von Problemen mit der Software
  2. Behebung von Fehlern (Bugs)
  3. Notwendige Anpassungen durch Änderungen im IT-Umfeld (Betriebssystem, Schnittstellen, Hardware)
  4. Erweiterungen und Anpassungen zur Verbesserung der Software

Sollten Sie selbst dafür keine Programmierer im Haus haben, dann übergeben Sie die Software-Wartung an einen IT-Dienstleister.